Der Weg zur neuen Fassade ist nach dem vorgeschlagenen Konzept ein Stück weit bereits das Ziel. Die Verfasser bekennen sich eindeutig zur Identität des Märkischen Gymnasiums, indem Sie die identitätsstiftenden Faktoren Konstruktion, Materialität und Farbigkeit zur Grundlage eines nachhaltigkeitsorientierten Produktionsprozesses machen.
Die alte Waschbetonverkleidung wird demontiert, fragmentiert und mit verschiedenen Zusatzstoffen neu eingefärbt. Diese Vorgehensweise ist jedoch weit mehr als reine Rekonstruktion, sie führt zu einer Neuinterpretation der Bandfassade, indem die wesentlichen Details, wie Attika und Fensterbänke geklärt und vereinfacht werden. Auch die beabsichtigte Farbigkeit der Baukörper und die dunklen Fensterelemente unterstützen die beabsichtigte Weiterentwicklung der Fassade.
Dabei verzichten die Verfasser bei der Detailierung auf jegliche technische Unterstützung. Die Fensterlüftung über Schwingfenster ist gut dosierbar und funktional, Sonnenschutzrollos liegen verdeckt im Sturzbereich, die Bestandsbrüstungen können erhalten werden. Insgesamt ist das Lüftungskonzept besonders im Winterfall noch nicht schlüssig geklärt. Dabei werden die Oberlichter kontrovers diskutiert. Sie könnten zu Gunsten eines höheren Drehpunktes der Schwingfenster entfallen.
Aus diesem Konzept resultiert eine hoch wirtschaftliche Gesamtkombination, die mit dem Bestand respektvoll umgeht und im Rahmen eines nachhaltigen und zeitgemäßen Produktionsprozesses neu interpretiert, der dem Selbstverständnis der Schule entspricht.