Wettbewerb 

Kernsanierung & Neustrukturierung

Rathaus Arnsberg

klimaneutral und offen

4. Preis 2017

freie Arbeit für SSP AG, Bochum

mit brummell landschaftsarchitekten, Berlin

Rathaus Arnsberg, Null Klima, Kernsanierung, Sanierung, Nachhaltigkeit,  fünfziger Jahre, same same but different, soll sasse architekten BDA Dortmund, Arnsberg, Sichtbeton, Denkmalschutz
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©Optimist4343

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Auszug aus der Jurybeurteilung

Das Rathaus wird auf subtile Art und Weise mit minimalem Eingriff zur Ruhr hin orientiert und legt störende Funktionen auf die „Rückseite“ zur Autobahn.

Das für seine Zeit im Sinn der Nachkriegsmoderne stilsicher gestaltete Gebäude wird saniert und stark am Bestand orientiert wiederhergestellt. Primat der Sanierung ist jedoch nicht der denkmalpflegerische Erhalt des Gebäudes als historisches Dokument. Da die Sanierung den Rückbau bis auf den Rohbau vorsieht, geht es dem Beitrag eher um eine Interpretation im Sinne der 1960er Jahre und die Bewahrung der Wirkung der ursprünglichen Architektur. Präzise und minimale Eingriffe in Gestalt und Struktur an ausgewählten Stellen erzielen subtile künstlerische Interpretationen des Vorgängerbaus bei einer Authentizität von nutzbarer Struktur, Materialeinsatz und Detail. Allein die Funktionen werden im Grundriss neu und sinnvoll verteilt. Die Bandfassaden im Hochhaus werden erhalten. Sie werden jedoch auf ein wirtschaftliches Ausbauraster verändert. In die Bandfassaden werden energetisch sinnvoll Kastenfenster einbezogen, die formal ein nuanciertes Richtungsspiel vorweisen, als ob sie geöffnet wären – in Verweis auf die vorhandenen Drehfenster. Auch die vorhandenen, rasterartigen Ornamente der Stirnseiten werden floral neu interpretiert, verlieren jedoch nicht den Ausdruck des Bestands.



Der innenräumliche Grundriss des Hochhauses ist, obwohl nahezu beibehalten, von hoher struktureller Qualität. Er wird an eine verdichtete Nutzung angepasst, aber mit minimalen und intelligenten Eingriffen so verändert, dass die strenge Aufteilung entscheidend aufgebrochen wird. So werden visuelle und tatsächlich nutzbare Vertikalbeziehungen zwischen den Etagen und den sonst getrennten Nutzungseinheiten möglich. Offene Aufenthaltsbereiche werden mit geschlossenen Bürobereichen geschickt variiert, so dass die Raumwirkung leicht und offen wirkt, ohne zu viel an Historie zu verlieren.

Im Hochtrakt resultieren aus den Kastenfenstern mit effizientem Sonnenschutz und angemessenen Fensterflächenanteilen günstige Tageslichtversorgung und ein komfortables Raumklima.


Der Beitrag besitzt trotz vordergründiger Zurückhaltung eine klare architektonische Aussage. Der Umgang mit dem vorhandenen Gebäude zeugt von einer konzeptionellen Haltung und einem künstlerischen Interesse unter angemessenem Einsatz der architektonischen Mittel. Die Nutzung des Hochhauses entspricht durch seine differenzierten Angebote von innerer Erschließung und kommunikativen Zonen einem zukunftsfähigen Bürogebäude.